BAUERNGOLD – Einblicke in das Buch (Teil 1)

Mit dem Buch „Bauerngold“ wollen die Autoren Margarita Kwich und Rainer Georg Zehentner die Neugier auf alte Landsorten wecken. In unserer Info des Monats dürfen wir Ihnen exklusive Einblicke und Textauszüge aus diesem sehr empfehlenswerten Buch!

Keimender Weizen | Foto © Norbert Kopf
Keimender Weizen | Foto © Norbert Kopf

Leben ist Vielfalt.
»Saatgut bewahren, heißt Leben bewahren.«

Vandana Shiva

Von Schätzen
und Visionären

Kein Geringerer als Albert Einstein soll gesagt haben: »Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.« Der Spruch erinnert uns daran, dass wir die Folgen unseres Tuns nicht abschätzen können, weil das Geflecht des Lebens auf diesem phantastischen Planeten für uns unüberschaubar ist.

Aber es geht nicht um die Biene allein. Die Vereinten Nationen haben die 2020 zu Ende gegangene Dekade dem Erhalt der biologischen Vielfalt gewidmet. Dieses Anliegen ist kein Ausdruck nostalgischer Schwärmerei, sondern soll das Überleben der Menschheit sichern. In diesem Geist haben wir dieses Buch geschrieben. Es handelt vom Reichtum des Lebens und von Schätzen, die so schön sind, dass wir sie unseren Lesern vorstellen wollen.

Unbemerkt von der Agrarindustrie und vom »großen Geld« gedeiht auf unseren Feldern etwas Urig-Historisches von einzigartigem Charakter. Es sind die Nachfahren der ersten Getreidesorten, die jeden Abschnitt der Menschheitsgeschichte in den letzten tausend Jahren gesehen und überlebt haben: die Kreuzzüge, den Dreißigjährigen Krieg, die Industrialisierung der Produktion, die Mechanisierung der Landwirtschaft, die Züchtung und Normierung von Hochleistungssorten. All dies ficht die Getreidesorten, denen wir dieses Buch widmen, nicht an: Der Laufener Landweizen und der Lungauer Tauernroggen sind noch immer da. Ihr Überleben war kein Zufall. Es gibt sie noch, weil umsichtige Menschen das so wollten. Wir berichten von Visionären in der Landwirtschaft, erzählen Geschichten von der Aussaat und der Ernte, stellen engagierte Biobauern vor, Müller und Bäckerinnen, die sich ihrem Handwerk noch immer verpflichtet wissen, und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die die richtigen Fragen stellen.

Auch von den alten Sorten selbst berichten wir. Wir zeigen, wie schön sie sind, erzählen, was sie Besonderes an sich haben, erläutern, worin sie sich vom modernen Getreide unterscheiden, und warum dieser Unterschied gut für uns Menschen ist. Wir nehmen den Leser und die Leserin mit auf die Felder, erzählen, wie die Generationen vor uns den Kreislauf des Lebens betrachtet haben. Illustriert wird das alles durch die Aufnahmen des Fotografen Norbert Kopf, dessen Blick fürs Detail wie fürs Ganze uns immer wieder zum Staunen bringt.

Bei der Arbeit am Buch sind wir zum Ergebnis gekommen, dass die alten Sorten sich nicht über einen modernen Kamm scheren lassen. Kunstdünger und Pestizide kennen, wollen und brauchen sie nicht. Aus Körnern – sie stehen am Anfang und am Ende eines Pflanzenlebens 2 – entwickeln sich fruchtbare Pflanzen, das Getreide bleibt nachbaufähig. Diese Felder sind intakte Lebensräume, die sich unsere alten Sorten mit Ackerwildkräutern, Insekten und Vögeln teilen, Oasen des Lebens. Solche Orte haben eine Zukunft, sind eine Chance für den Bauern, eine Chance für uns alle.

Orte, an denen diese Getreidesorten gedeihen, sind keine Parallelwelten, die aus humanistischen Gründen noch eine Weile geduldet werden, ehe sie für immer verschwinden. Was wir sehen, sind Nischen, die das Auge, das Ohr und die Gedanken bereichern, die uns gesunde, wohlschmeckende Nahrung liefern, Nischen, die im Wirtschaftskreislauf des 21. Jahrhunderts bestehen werden.

Von all dem handelt unser Buch. Möge es dazu beitragen, viele Sorten neu zu beleben.

Margarita Kwich und Rainer Georg Zehentner

Bauerngold – Vergessene Getreidesorten

Margarita Kwich
Mit Texten von Rainer Georg Zehentner
Fotografien von Norbert Kopf

Vergessenes ist wieder „in“. Historische Getreide werden aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt und neu belebt. Immer mehr Menschen erkennen den Wert alter Sorten, die Nachfrage nach Produkten aus alten Sorten steigt. Zu diesem Thema ist ein märchenhaft schönes Buch entstanden.

Mehr als 60 Akteure, darunter Slow Food Gründer Carlo Petrini, die Träger des Alternativen Nobelpreises Prof. Dr. Michael Succow und Pat Mooney, sowie Sarah Wiener, Dr. Peter Peter, Barbara van Melle, Rudolf Obauer, Prof. Dr. Josef Settele (Weltbiodiversitätsrat) und Dr. Stefan Meyer („100 Äcker für die Vielfalt“) haben dabei mitgewirkt. Biobauern, Bäcker, Müller und Brauer geben Einblick in ihre Arbeit mit den alten Sorten. Vorgestellt werden unter anderem der Laufener Landweizen, der Lungauer Tauernroggen und das Waldstaudenkorn. Inhaltsstoffanalysen zeigen: Alte Sorten sind gesund!

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