Forstschäden nach dem Rekordsommer

In unserer 2. Info des Monats befassen wir uns mit dem heurigen Rekordsommer und den damit verbundenen Schäden am österreichischen Forstbestand.

Hitze und Trockenheit begünstigten die Entwicklung der Borkenkäferpopulation, sodass der Buchdrucker mancherorts bis zu drei Käfergenerationen hervorbrachte. Laut einem Bericht des Bundesministerium
für Land- und Forstwirtschaft wird das Ausmaß der Schäden durch Borkenkäfer auf ca. 1,6 Mio. Festmeter im Jahr 2015 geschätzt. Das entspricht knapp 10% des österreichischen Holzeinschlags und einem Wertverlust von ca. 35 Millionen Euro. In Niederösterreich betragen die finanziellen Einbußen nach Angaben der Landwirtschafskammer sogar 20 bis 30 Prozent.

Immer häufiger kann man Aufgrund der Hitze und Trockenheit auch vorzeitige Laubverfärbung und frühzeitigen Laubabfall beobachten. Auch der Forstzuwachs wird in diesem Jahr nur äusserst gering sein und es sind zudem auch viele Bäume abgestorben.

Laut BOKU waren von Juni bis August 136 Waldbrände zu verzeichnen und damit 89 mehr als vergangenes Jahr aber auch weniger als im Rekordjahr 2013 mit insgesamt 172 Bränden.

„Heuer traten die meisten Waldbrände im August auf (63). Deutliche Unterschiede gab es bei der regionalen Verteilung: Mit Abstand am häufigsten waren Waldbrände in Niederösterreich (62), gefolgt von Tirol (25) und der Steiermark (25) sowie Kärnten (10) und Oberösterreich (9). Nur jeweils zwei Waldbrände gab es in Salzburg und dem Burgenland, einen einzigen in Wien. Aus Vorarlberg wurde in diesem Sommer kein Waldbrand gemeldet. Die meisten Waldbrände blieben klein, allerdings ereigneten sich auch vierzehn Feuer, die einen Hektar oder mehr umfassten. Der flächengrößte Waldbrand trat am 07. August in Ebenfurth (Niederösterreich) auf, hier wurden drei Hektar Kiefernforst ein Raub der Flammen.“

Quelle: www.wabo.boku.ac.at

Durch die gute Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung der Bevölkerung wurden nur vereinzelt Brände durch Menschen ausgelöst. Hauptursache waren Blitzschläge.

Eine weitere große Bedrohung für unsere Wälder sind die Stürme, welche Aufgrund des Klimawandels in Zukunft wohl noch häufiger und intensiver ausfallen werden. So vielen gemäß eines Berichtes der Fachzeitschrift Landwirt in Kärnten mehr als 170.000 fm und in Tirol knapp 90.000 fm Holz dem Wind zum Opfer.

„Wetterextreme wie der Schneebruch, das Sturmtief Niklas und die Hitzeperiode im Sommer führen uns den Klimawandel deutlich vor Augen. Umso wichtiger ist die aktive Waldpflege, womit struktur- und artenreiche Wälder forciert werden. Die Waldhygiene ist die wirksamste Maßnahme Borkenkäfern vorzubeugen.“
Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter, Obmann Waldverband Österreich

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