2016 war in Österreich viertwärmstes Jahr seit Messbeginn

2016 war laut ZAMG das viertwärmste Jahr der knapp 250-jährigen Messgeschichte und insgesamt eines der 25 nassesten Jahre seit Messbeginn. Demnach brachte das heurige Jahr zehn überdurchschnittlich warme und nur zwei zu kühle Monate.

„Auffallend war heuer vor allem, dass es fast keine langen sehr kühlen oder kalten Wetterphasen gab. Eine Ausnahme war der starke Frost Ende April, der massive Schäden in der Landwirtschaft verursachte.“
Alexander Orlik – ZAMG

Temperaturen von -28°C bis +36°C

Die höchste Temperatur des Jahres wurde mit 36,0 Grad am 11. Juli in Krems gemessen. Die tiefste Temperatur registrierte die ZAMG am 18. Jänner 2016 mit minus 28,2 Grad in Tirol an der Wetterstation am Hinteren Brunnenkogel am Pitztaler Gletscher in 3.437 Meter Seehöhe. Die tiefste Temperatur an einem bewohnten Ort wurde am selben Tag mit minus 23,4 Grad Celsius in Lech am Arlberg (1.442 Meter) gemessen.

Ausschläge auf dem Thermometer

In der Temperaturbilanz gab es nur in zwei Monaten extremen Ausreißer: Der Februar 2016 war mit einer Anomalie von plus vier Grad am weitesten vom Durchschnitt entfernt und zugleich der drittwärmste Februar in der heimischen Messgeschichte. Der relativ kälteste Monat (Oktober) war um 0,4 Grad kälter als das klimatologische Mittel. Dennoch ist das Jahr mit einer Abweichung von 1,0 Grad Celsius zum Mittel der Referenz-Klimaperiode (1981 bis 2010) nach 2014, 2015 und 1994 das viertwärmste der knapp 250-jährigen Messgeschichte. Die Temperaturabweichung nach oben ist nicht so sehr durch lang anhaltende und extreme Hitzeperioden geprägt, sondern es fehlten vor allem länger anhaltende kältere Phasen. Auch die Intensität dieser kühlen Phasen war mit wenigen Ausnahmen nicht sehr stark. Dennoch wurden Ende April mit einem massiven und für diese Jahreszeit ungewöhnlich starken Kaltluftvorstoß viele landwirtschaftliche Kulturen stark beschädigt oder es kam sogar zu einem totalen Ausfall der Ernte.

Hohe Niederschlagsmenge

Die Niederschlagsmenge, die 2016 in Österreich fiel, war um zehn Prozent höher als in einem durchschnittlichen Jahr. Dazu trugen laut ZAMG vor allem die Monate Jänner, Februar, Mai und Juni bei. Trocken waren hingegen der März, der September und der Dezember. Um zehn bis 30 Prozent mehr Niederschlag kam 2016 im Weinviertel zusammen, punktuell summierte sich in Niederösterreich um 20 bis 30 Prozent mehr Niederschlag. Im nördlichen Waldviertel ging die Niederschlagsmenge hingegen im Vergleich zu einem durchschnittlichen Jahr um zehn bis 20 Prozent zurück. Die Mostviertler Gemeinde Lunz am See war im letzten Monat des Jahres zudem der nasseste Ort Österreichs, 124 Millimeter Regen wurden in diesem Monat gemessen.

Trotzdem auch viel Sonne

Im letzten Monat des Jahres fiel in Niederösterreich hingegen um 37 Prozent weniger Regen als im langjährigen Durchschnitt. Der Dezember war laut der vorläufigen Bilanz der ZAMG sogar der zweitsonnigste seit Beginn der Messaufzeichnungen. Trotz der vielen niederschlagsreichen Monate brachte 2016 um vier Prozent mehr Sonnenschein als ein durchschnittliches Jahr. Das entspricht einem Plus von rund 60 Stunden Sonnenschein. Zu dieser knapp überdurchschnittlichen Bilanz trugen vor allem die sehr sonnigen Monate August, September, November und Dezember bei.

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