Waldstaudenkorn – eine uralte Roggenart liegt wieder voll im Trend.

Das Waldstaudenkorn, auch Johannisroggen genannt, ist eine ursprüngliche und robuste Getreidesorte, die weder Dünger noch Pflanzenschutz benötigt. Sie gehört zum Urgetreide und zählt den Roggen zu ihrer Verwandtschaft.

Früher, als es noch durfte, wuchs es wild an eher finsteren Plätzen oder lichteren Waldstellen und pflegte eine enge Beziehung zum Gehölz. Das beeindruckende Korn kann eine Höhe von zwei bis drei Metern erreichen und hat so auch die Chance auf gerodeten Flächen, inmitten des Waldes, Sonnenlicht zu ergattern.
Damals wurde das Waldstaudenkorn gerne als Folgefrucht Ende Juni oder Anfang Juli auf den Feldern angebaut. Im ersten Jahr wurde es im Herbst gemäht, im darauffolgenden gedroschen, vermahlen und zu Brot gebacken. Da der Ertrag im Verhältnis zu den Industriestandards gering ist, verschwand das Waldstaudenkorn nach und nach von unseren Ackerflächen.

Waldstaudenkorn als Nahrungsmittel

Aktuell entdecken immer mehr Landwirte die alte, vom Aussterben bedrohte Getreidesorte wieder und fördern somit die Biodiversität. Aber auch die Bäcker lernen den würzigen Geschmack erneut zu schätzen und verarbeiten das Waldstaudemehl zu saftigem Sauerteigbrot. Denn auch gesundheitlich bringt das kleine Korn viele Vorteile. Das ungewöhnliche Verhältnis von Schale zu Mehlkörper macht es zu einem ausgesprochen wertvollen Getreide, das über viele Vital- und Mineralstoffe – insbesondere Vitamin B – verfügt.

Waldstaudenkorn als Äsungspflanze für Hochwild

1987 veröffentliche der OÖ. Landesjagverband einen Erfahrunsbercht der Aktion „Mehr Äsung – weniger Wildschäden“. 211 Jagdleiter aus 342 Revieren haben hierzu ihre Erfahrungsberichte über das Gedeihen der verschiedenen Äsungspflanzen und deren Annahme durch das Wild eingsandt. Über das Waldstaudenkorn wurde berichtet, dass es sehr anspruchslos und insbesondere extrem winterhart ist, sich daher problemlos Anbauen lässt und gerne vom Wild angenommen wird. Da das Waldstaudenkorn sehr hoch wächst bietet es dem Wild zudem eine gute Deckung.

Waldstaudenkorn zum Korbflechten

Da das Stroh zwei bis drei Meter lang sein kann und sehr biegsam ist eignet es sich ausgezeichnet zum Flechten von Körben.

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