Multitalent Wald

Waldstrategie 2020+: Zukunftsprogramm für das Multitalent Wald
85 Organisationen erarbeiten umfassende Strategie für die vielfältigen Funktionen des Waldes

Der österreichische Wald ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, schützt vor Naturgefahren, leistet einen zentralen Beitrag zum Klimaschutz, sorgt für gute Luft- und Wasserqualität, garantiert die Artenvielfalt und ist ein beliebter Erholungsraum. Damit der Wald diese vielfältigen Aufgaben auch weiterhin erfüllen kann, wurde vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft in Zusammenarbeit mit 85 Organisationen die Österreichische Waldstrategie 2020+ erarbeitet.

„Die Ansprüche an den Wald steigen kontinuierlich, deshalb ist es heute wichtiger denn je, die richtigen Prioritäten zu setzen, um den vielfältigen Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft gerecht werden zu können. Die Österreichische Waldstrategie 2020+ ist ein Zukunftsprogramm für das Multitalent Wald“,
betonte Bundesminister Andrä Rupprechter bei der Präsentation der Strategie in Wien.

 „Wir haben in Paris ehrgeizige Klimaziele beschlossen. Der Wald hilft uns dabei, diese Ziele zu erreichen. Als wichtigster Kohlenstoffspeicher und Lieferant von umweltfreundlichen Rohstoffen für die stoffliche und energetische Nutzung sorgt der Wald für ein lebenswertes und klimafreundliches Österreich.“,
verwies der Minister auf die zentrale Rolle des Waldes bei der Bewältigung des Klimawandels.

Die Strategie wurde in den letzten zwei Jahren in einem offenen und transparenten Dialog unter Einbeziehung aller betroffenen Stakeholder erarbeitet. Sie vereint eine über alle Interessengruppen hinweg getragene Vision für den österreichischen Wald und liefert die Basis zur Bewältigung der vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen.

Wirtschaften, schützen und erholen

Die vielfältigen Aufgaben des Waldes werden in sieben speziellen Handlungsfeldern abgedeckt. Dazu zählen Klimawandel und Klimaschutz, Wald- und Artenschutz, Einkommenssicherheit, Bereitstellung des erneuerbaren Rohstoffes Holz, Bioökonomie, Schutz vor Naturgefahren, die Nutzung des Waldes für Freizeitaktivitäten aber auch Wissenschaft und Forschung. Hier werden aktuelle Spannungsfelder genau so behandelt wie zukünftige Herausforderungen. 50 Prozent der Fläche Österreichs sind mit Wald bedeckt. In der österreichischen Forst- und Holzwirtschaft arbeiten 300.000 Menschen, die einen Produktionswert von jährlich rund 12 Mrd. EURO erwirtschaften. Damit ist dieser Sektor nach dem Tourismus der zweitwichtigste Wirtschaftszweig in Österreich.

„Um die enorme Wirtschaftsleistung des Forst- und Holzsektors weiter aufrechterhalten zu können, ist ein partnerschaftlicher und verständnisvoller Umgang zwischen allen Nutzern des Waldes essentiell. Mit der österreichischen Waldstrategie ist nicht nur ein wesentlicher Schritt in diese Richtung gegangen worden, sondern auch ein genialer Brückenschlag zwischen Holzmobilisierung, Waldschutz und den Ansprüchen der Freizeitgesellschaft gelungen“,
erklärte FHP-Vorsitzender Rudolf Rosenstatter.

Die Erhaltung und der Schutz der heimischen Waldbiotoptype sowie ihrer Pflanzen- und Tierarten werden in der Strategie ebenso behandelt, wie die Schutzfunktion des Waldes. Ohne Schutz durch die Wälder könnten knapp 50 % des Lebens- und Wirtschaftsraums in Österreich nicht genutzt werden. Vor allem die Sicherung der Trinkwasserressourcen stellt im Hinblick auf den Klimawandel eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar.

„Der Umweltdachverband und eine Reihe seiner Mitgliedsorganisationen haben aktiv an der Waldstrategie 2020+ mitgearbeitet. Diese Strategie beinhaltet ein klares Bekenntnis zum Schutz von Natur und Biodiversität. Eine forcierte Holznutzung nur im naturverträglichen Ausmaß war uns ebenso wichtig wie die Anerkennung der Rolle von Natura 2000 auch im Wald“,
so Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.

Die Strategie wurde in den vergangenen zwei Jahren in einem offenen und transparenten Dialog unter Einbeziehung aller betroffenen Stakeholder erarbeitet. Sie vereine eine über alle Interessengruppen hinweg getragene Vision für den österreichischen Wald und liefere die Basis zur Bewältigung der vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen. Einige Stoßrichtungen, auf die sich die Forstbranche etwa in Sachen Biodiversität mit den verschiedensten Interessensgruppen geeinigt hat sind die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Forstwirtschaft und Naturschutz, etwa in Fragen der Jagd; der Ausbau und die Vervollständigung der Naturwaldreservate; die faire Abgeltung von Nutzungsbeschränkungen oder die Förderung eines möglichst langfristigen orientierten Vertragsnaturschutzes.

Österreich ist etwa zur Hälfte bewaldet, rund 80 Prozent des Waldes befinden sich in privatem Besitz. Auch dass die Verantwortung zur Sicherstellung der vielen Waldfunktionen sowie des Schutzes von Mensch und Natur bei den Waldeigentümern liegen und die damit auch weiterhin eine besondere Stellung einnehmen wird auch in der neuen Strategie hervorgehoben.

Für Felix Montecuccoli, Präsident der Land &Forst Betriebe, sind die Waldeigentümer der Erfolgsfaktor für generationsübergreifende Waldbewirtschaftung: „Wir begrüßen die Waldstrategie als politisches Programm. Damit steht nun auch für die österreichische Waldpolitik eine zentrale Strategie für die nächsten Jahre zur Verfügung, die Antworten auf viele Themenstellungen gibt und die ein wichtiges Instrument ist, um künftig die richtigen waldpolitischen Entscheidungen zu treffen.“

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