Was jeder über Energie aus Holz wissen sollte

Die Nutzung von Holz als Energieträger ist so alt wie der Mensch selbst. Daher bekommt Holz – anders als die neueren Technologien – oft nicht die Wertschätung die es verdient.

Nicht die Wasserkraft, nicht die Photovoltaik und nicht die Windenorgie. Holz ist mit ei-nem Anteil von 45 % unter den erneuerbaren Energieformen in Österreich und mit 41% innerhalb der EU der wichtigste erneuerbare Energieträger. Eine Tatsache, die die Bevölkerung und selbst viele Landwirte nicht bewusst ist, und das obwohl sie maßgeblich dazu beitragen dieses Pensum zu erfüllen. Um diese Wissenslücke zu schliefen, hat der Österreichische Biomasse-Verband die Weiser Erklärung zur Holzenergie aufgesetzt. Sie umfasst die sechs wichtigsten Argumente und Fakten über den erneuerbaren Energieträger. Die österreichische Politik wünscht einen vollständigen Ausstieg aus Kohle und Atomstrom. Für April erwarten wir den Erstvorschlag für die Energie- und Klimastrategie der Bundesregierung. Damit der Energieträger Holz hier nicht zu kurz kommt, überreichte Rudolf Freidhager, Präsident des österreichischen Biomasseverbandes, die Erklärung bei der Eröffnung der diesjährigen Energiesparmesse Messe in Wels an Frau Bundesministerin Elisabeth Köstinger. Die Erklärung soll der Politik diese Bewertung von Holz erleichtern. Aber auch Land- und Forstwirten dienen die folgenden Punkte als Argumentationshilfen. Holz ist eben nicht so hipp und trendig wie PV und Windräder. Hier bedarf es hin und wieder ein paar schlagfertiger Argumente.

1. Wichtigste erneuerbare Energiequelle

Energie aus Holz ist die bedeutendste erneuerbare Energiequelle in Österreich und in der gesamten EU. Durch den Fortschritt in der Technologie kann Holz mittlerweile sowohl Wärme und Kälte als auch Strom und Treibstoff bereitstellen. Dafür stehen effiziente Lösungen von kleinen Anlagen für einzelne Haushalte, als auch riesige Industrieanlagen zur Verfügung. Neue Innovationen liefern auch regelmäßig neue Anwendungsmöglichkeiten. Holzenergie überzeugt auch als besonders gemütliche Wärmequelle. Viele Menschen genießen die wohlige Atmosphäre, die mit Holzenergie in ihrem Heim entsteht.

2. Speichert Sonnenenergie und schützt das Klima

Die Basis für das Holz ist die Photosynthese. Die Nadeln und Blätter der Bäume und Sträucher entnehmen das CO2 aus der Luft und bilden mithilfe der Sonne die energiereichen Holzbestandteile. Somit speichert Holz die Sonnenenergie in einem geschlossenen Kohlenstoffkreislauf. Dadurch bleibt bei der Holznutzung die Atmosphäre vor zusätzlichen CO2 Mengen verschont. Anders als bei Kohle, Erdöl und Erdgas.

3. In der nachhaltigen Wald- und Holzwirtschaft integriert

Die nachhaltige Waldbewirtschaftung ist seit vielen Generationen die gelebte Praxis der Waldbesitzer. Das Forstgesetz gibt einen strengen Rechtsrahmen vor, bei dem die generation übergreifende Erhaltung der Schutz-, Nutz-, Erholungs- und Wohlfahrtsfunktion im Vordergrund steht. So vielfältig wie der Wald selbst, ist auch die Nutzung des geernteten Holzes: von hochwertigem Funier- und Sägerundholz über Industrieholzsortimente bis zum Scheitholz- und Hackgut als Koppelprodukt. Auch bei der Holz Verarbeitung fallen bei jedem Verarbeitungsschritt Nebenprodukte in Form von Rinde, Kappholz, Hackgut und Spänen an, die teilweise der energetischen Nutzung zugeführt werden. So fallen beispielsweise bei der Errichtung eines Hlolzhauses genügend Nebenprodukte an, um dieses Haus 70 Jahre lang zu beheizen.

4. Stärkt Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze

Jahr für Jahr werden viele Milliarden Euro  für den Import fossiler Energieträger aus dem Land abgezogen. Wird statt importiertem Öl oder Gas die in Österreich verfügbare Holzenergie genutzt, bleibt das dafür benötigte Geld in der Region, schafft hier Wertschöpfung und sichert langfristig Arbeitsplätze. Holzenergie schützt nicht nur das Klima, sondern stärkt auch unsere Wirtschaft.

5. Schafft Versorgungssicherheit

In Österreich hat die Waldfläche seit den 1960er-Jahren um 300.000 ha zugenommen, der Holzvorrat ist um 350 Mio. Vorratsfestmeter auf nunmehr ca. 1,1 Mrd. Vorratsfestmeter angestiegen. Innerhalb der EU ist die Waldfläche in den letzten 25 Jahren durchschnittlich um 500.000 ha pro Jahr gewachsen und auch der Holzvorrat deutlich gestiegen. Eine aktive Waldbewirtschaftung mit nachhaltiger Holznutzung trägt dazu bei, dass der Wald gepflegt und stabiler gegen negative Umwelteinflüsse wird. Holz ist unsere wichtigste nachwachsende Rohstoffressource und steht durch die nachhaltige Bewirtschaftungspraxis über Generationen zur Verfügung. Damit leistet Holzenergie auch einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in der Region.

6. Ein Bestandteil der Bioökonomie

Die Umstellung unserer Wirtschaft von den fossilen Rohstoffen auf nachwachsende Ressourcen und erneuerbare Energien bringt vielfältige Zukunftschance für neue Wertschöpfungsketten und neue Produkttypen. Die Bioökonomie umfasst alle Bereiche einer auf biogenen Rohstoffen aufbauenden Wirtschaft, einschließlich alter energetischen Nutzungsmöglichkeiten. Mit intensivierter Forschung und Entwicklung sowie entsprechender Innovationskraft eröffnen sich ganz neue Optionen der Rohstoffverwertung. Als Beispiel kann die Weiterentwicklung der Zellstoffindustrie zu Bioraffinerien genannt werden. Diese erzeugen neben der Cellulose auch zunehmend neue Produkte aus Hemicellulose, Lignin und Harz. Auch neue gasförmige und flüssige Holzbrennstoffe entstehen. Das große Spektrum an Holzarten, Holzqualitäten und Holzfraktionen, die zur Verfügung stehen, ergibt vielfältigste Produktoptionen in Effizienter Kombination mit Holzenergie.

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